„Wir sagen euch an den lieben Advent, sehet, die erste Kerze brennt ...“ – Mit diesem ersten kleinen Licht am Adventskranz verknüpft sich das Warten und die Hoffnung auf das „Licht der Welt“, dessen Ankunft wir an Weihnachten feiern.
Lassen Sie sich von diesem Licht bescheinen, inspirieren ... und geben Sie es – in welcher Form auch immer – an andere weiter. Genießen Sie die Adventszeit, indem Sie z. B. jeden Tag ein Türchen am Adventskalender öffnen. Oder besuchen Sie ein „Kleines Konzert“ (oder auch ein großes). – Bestimmt finden Sie auch eines in Ihrer Nähe; eine Auswahl haben wir in dieser Rundbrief-Ausgabe zum Jahreswechsel für Sie zusammengestellt.
Lesen können Sie den Rundbrief, wenn Sie diesem Link folgen, der Sie auf die Internetseite des Kirchenkreises Uelzen führt.
Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein friedliches und gutes Jahr 2020. Ab Februar werden wir Sie auch im neuen Jahr mit unseren Rundbriefen auf dem Laufenden halten.
Mit dem dunkleren Teil des Herbstes – fast verdrängt von vorzeitigen Lebkuchen – halten die ernsten Themen rund um Gerechtigkeit und Gericht, um Leben und Tod Einzug in unsere Gottesdienste. Wir denken an diejenigen, die wir im ablaufenden Jahr hergeben mußten, und zünden Kerzen für sie an. Von dort ist es kein weiter Weg, auch an die Zerbrechlichkeit des eigenen Lebens zu denken. Wie sind die Menschen vor uns damit umgegangen? Welchen Trost bietet der christliche Glaube?
Das Uelzener Männerfrühstück lädt Sie herzlich ein zum gemeinsamen Frühstücken, Nachdenken und Austauschen am Samstag, den 7. Dezember 2019 um 9.00 Uhr in den Gemeinderäumen der St. Petri-Kirche 29525 Uelzen, Osterstr. 17/18
Glauben – verstaubt, überholt, religiös?
Pastor Henning Hoffmann geht auf die Frage ein:
Was ist eigentlich glauben?
Das Gegenteil von Wissen, ein Dogma, die Zugehörigkeit zu einer Kirche ...
Henning Hoffmann war in den letzten Jahren Missionar und Gemeindegründer in Spanien. Zur Zeit leitet er dort eine Jüngerschaftsschule für junge Leute im Alter von 18 bis 30 Jahre. Er ist Mitbegründer des Gebetshauses Lüneburger Heide und Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Uelzen
Das Uelzener Männerfrühstück ist eine übergemeindliche Initiative von Christlichen Männern aus Uelzen und Umgebung. Nachfragen bei G.Bauer 0581-208 135 80
Rundbrief November 2019 Liebe Leserinnen und Leser,
der letzte Monat des Kirchenjahres beginnt mit morgendlichem Raureif auf den Grashalmen. Die „stillen“ Gedenk- und Feiertage im November befassen sich mit Gedanken an Endlichkeit, Trauer und Tod – aber es gibt auch Gründe für Dank und Hoffnung.
Neben einigen Rück- und Ausblicken haben wir im November-Rundbrief eine Vielzahl von Veranstaltungen zusammengestellt, die vielleicht auf Ihr Interesse stoßen.
Am Donnerstag, 7. November 2019, um 19:00 Uhr wird der Historiker und Autor der Suderburger Chronik Tilman Grottian das höchstaktuelle Thema Wasser, das er für die diesjährige Ausstellung im Museumsdorf Hösseringen aufbereitet hat, beleuchten. Dabei wird es auch um den Exportschlager der ehemaligen Suderburger Wiesenbauschule, die sog. „Rieselwiesen“ gehen. „Genug Wasser für die Landwirtschaft – Geschichte und Folgen der landwirtschaftlichen Bewässerung in der Lüneburger Heide“ lautet Grottians Vortrag.
Geöffnet sind das Lesecafé und die Bücherei im Suderburger Gemeindehaus immer Dienstags von 15:00 bis 17:30 Uhr und Donnerstags von 16:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt zur Veranstaltung und die Ausleihe sind kostenlos. Weitere Informationen unter 05826/9585044 und auf der Homepage https://treffpunkt-buch-suderburg.wir-e.de.
Katrin Becker
Donnerstag, 7.11.2019 um 19:00 Uhr „Genug Wasser für die Landwirtschaft – Geschichte und Folgen der landwirtschaftlichen Bewässerung in der Lüneburger Heide“, Vortrag mit Tilmann Grottian, Gemeindehaus, An der Kirche 3, Suderburg.
ob es noch ein „goldener Oktober“ wird? Nach einem stürmischen und regnerischen Beginn stehen die Chancen laut den Prognosen einiger Wetterdienste gar nicht schlecht ... Oder werden wir – wie nach dem wiederholt zu heißen und zu trockenen Sommer – zukünftig auch im Herbst die Veränderungen des Klimas zu spüren bekommen?
Im Oktober-Rundbrief des Ev.-luth. Kirchenkreises Uelzen geht u. a. wieder um das kirchliche Engagement für den Klimaschutz – hier vor Ort und landeskirchenweit. Darüber hinaus informieren wir Sie über weitere Neuigkeiten aus dem Kirchenkreis, über Nachrichten aus EKD und Landeskirche und berichten aus unseren Kirchengemeinden und Einrichtungen.
Neulich beim suchenden Blättern durch die Evangelien. Ich lese die Anfänge der biblischen Abschnitte. Jesus am Meer, Jesus in der Synagoge, Jesus auf dem Berg. Jesus „treibt seine Jünger“, steigt in Boote, geht von irgendwo weg oder kommt irgendwo an. Jordanufer, Tyrus, Galiläa. Besaida, Kapernaum, Jericho, Betfage, Jerusalem. Immer wieder „eine große Menge“ um ihn, mal 4000, mal 5000. Und „er sprach“ und „er sprach“ und „er sprach“. Blinde, Taubsumme, Besessene, Aussätzige, Kinder. Der Hauptmann, die Schwiegermutter, der Jüngling, Maria und Martha. Antworten und lehren, gleichnissen und speisen, verkündigen, vergeben, verfluchen, segnen und heilen. Auf Hochzeiten Speisemeister. Im Kornfeld Streitschlichter. Selbst in der Wüste nicht allein. Zum Teufel! Hat Jesus eigentlich nur gegottet? Vor meinen Augen erscheint aus Pasolinis Film „Der Menschensohn“ ein über die Hügel Galiläas rennender Jesus. Der vom großen Ziel Getriebene und Gejagte, mit Tempomat auf Bleifuß gestellt. Muße Fehlanzeige. Vor lauter Aufgaben atemlos. Vom Regime des guten Worts und der guten Tat regiert. Einer, der nur in dem besteht, was er für andere tut. Dienstbote der Erlösung. Rettungsfunktionär. Die Person als Inbegriff des Programms. Seine Persönlichkeit geht restlos auf in ihren Pflichten. Im Himmel für den Vater, auf Erden für die Menschen. Heilsbeauftragter 24/7/365. In der Tat, die klassische Theologie sieht in Jesus eine fest verplante Größe. Von Ewigkeit her steht fest, welche Aufgaben er zu erfüllen hat. Ja, er ist nichts anderes als der „Vollbringer von Aufgaben“, an deren Ende die Erlösung des Menschgeschlechts steht. Das Bild einer selbstständigen Persönlichkeit mit ihr eigenen Spielräumen ist nicht denkbar. Nach dieser, ganz von der Aufgabe her bestimmten Lesart seines Lebens konnte Jesus also nichts anderes als „gotten“. Der Jesus, den ich in seinem „Erlösungswerk“ – auch! – sehe, ist dagegen manchmal arbeitslos, er hängt zuweilen auch mal rum. Die längste Zeit seines irdischen Weges verbringt er als unbekannter Handwerker, bei Markus wird er als Zimmermann angesprochen. In den Augen seiner Sippe ist er ein Sonderling, der schleunigst in die häusliche Disziplin zurückgebracht werden muss. In allen Evangelien gibt es beiläufig die Formulierung „Jesus ging allein“ irgendwohin – und da ist dann auch nicht vom Beten die Rede. Jesus geht einfach mal allein irgendwo hin. Ich gebe zu: Das Spontane und Zufällige, die „Freiräume“ an ihm muss ich mehr ahnen, als dass die Evangelien sie benennen. Die „Freiräume“ werden nicht erzählt. Und doch finde ich: Das theologische Konzept, Jesu Lebensgang in einen gezielten Verlauf zu bringen, hat etwas Gewalttätiges an sich, hat zumindest mit vielen Ausblendungen zu tun. Vor der Sturmstillung hat Jesus im Boot gelegen und geschlafen. In der Auslegungsgeschichte wird dieser Schlaf oft als Teil seiner Aufgabe gedeutet. Die Aufgabe hieß: Den Jüngern Vertrauen demonstrieren. Aber hat Jesus nur geschlafen, um dann etwas Heilsrelevantes zu sagen oder zu tun? Soll Jesus wirklich mit seinen Jüngern ins Kornfeld gegangen sein in der festen Erwartung, dass die dummen Jungs irgendwann Ähren raufen werden und daraufhin die Pharisäer aus der Furche kommen? Oder kann’s nicht auch oder vielleicht sogar zuerst ein Stück schöpfungsfreundlicher Gemütlichkeit gewesen sein? Und dann steht da ein ebenso schlichter wie schöner Satz bei Matthäus: “Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim.“ (Mt. 13,36) Jesus ist also auch einfach mal heimgekommen. Darf es nur eine Vermutung sein, dass er es genossen hat? Darf ich nur spekulieren, ihm wäre auch mal langweilig gewesen? Ich weiß, das ist in der geschäftigen Atmosphäre unserer Welt und unserer getriebigen Kirche ein kaum denkbarer Zustand. In der „Zeit für Freiräume“ erlaube ich mir, diesen Zustand zu denken. Und ich denke mir weiter, es hätte bei Jesus auch ein freies Gefallen an den Menschen gegeben und eine ganz zwecklose Freude an der Schöpfung. Ich glaube, er konnte die Liebe zwischen Zweien mitfeiern in einer Hochzeit und die Einladung zu einem guten Essen annehmen. Auch das könnte für den göttlichen Logos doch etwas bedeuten: Die Gastfreundschaft der Kreaturen einfach genießen. Wenn ich unbefangen im 1. Buch Mose lese, wie liebevoll und feierlich das Land der Schöpfung vor meinen Augen ausgebreitet und für gut, ja für sehr gut befunden wird, dann entsteht spontan die Erwartung, dass diese Wirklichkeit es für immer wert sein müsse, beachtet und geschätzt zu werden. Auch von Himself. Auch ohne den Spezialauftrag Erlösung. Mit welchem Spezialauftrag auch immer Sie unterwegs sind: Gotten Sie gerne. Aber vergessen Sie das Heimkommen nicht. Landessuperintendent Dieter Rathing, September 2019